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Thema: Wallonien, Verschmutzung

Das Ozon (O3) ist ein Luftschadstoff und kommt daher in der Troposphäre (d.h.in den unteren Schichten unserer Atmosphäre) vor. Das troposphärische Ozon stammt deshalb nicht aus der berühmten Ozonschicht, die sich in großer Höhe (zwischen 15 und 30 km) in dem als Stratosphäre bezeichneten Teil befindet.

Dieser sekundäre Schadstoff (d.h. ein nicht direkt in die Atmosphäre ausgestoßener, sondern aus anderen Schadstoffen gebildeter Schadstoff) ist eng mit der Einwirkung der Sonnenstrahlung und dem Vorhandensein anderer "Ozonvorläufer" genannter Komponenten wie Stickstoffoxide (NOx) und flüchtige organische Verbindungen (VOC) verbunden.


In relativ hohen Konzentrationen hat diese sehr reaktive Verbindung neben schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit (d.h. Verminderung der Lungenfunktion, Entzündung der Atemwege usw.) auch negative Auswirkungen auf die Pflanzenproduktion (d.h. Nekrose auf der Oberfläche der Blätter, Verringerung der Photosynthese usw.) und des Ertrags landwirtschaftlicher Ernten (so vor allem in südeuropäischen Ländern). Für diesen Sektor kann es eine echte Geißel sein...

Dieser Schadstoff ist deshalb wegen der von der globalen Erwärmung verursachten heißeren und sonnigeren Sommer in Europa weiterhin problematisch. Das Ozon bleibt daher im Sommer weiterhin der wichtigste Schadstoff, mit dem kommenden Herbst und Winter werden allerdings die gemessenen Konzentrationen erheblich niedriger liegen und diese Verschmutzung wird weniger problematisch sein.

Um mehr über das Ozon zu erfahren, können Sie den entsprechenden Artikel im Menü "Mehr erfahren" nachschlagen.

Wussten Sie schon?

In ländlichen Gebieten (auf dem Land) wird normalerweise mehr Ozon gemessen als in städtischen Umgebungen. Auf dem Land ist der Ausstoß von Stickstoffmonoxid (NO) weniger hoch, da der Straßenverkehr geringer ist und NO ein Gas ist, das Ozon zerstört. Wir können deshalb in gewissen Fällen feststellen, dass die Ozonkonzentration entlang der Hauptstraßen (z. B. Autobahnen) etwas weniger hoch ist. Aus den gleichen Gründen ist in der Stadt an Wochenenden (wenn der Verkehr geringer ist) normalerweise mehr Ozon als an Wochentagen festzustellen.

Im Frühjahr 2020 wurde während der Zeit der Ausgangssperre ein Anstieg der Ozonkonzentrationen beobachtet.

Umweltverschmutzung durch Ozon am 16. September 2020. Eine Ausnahmesituation?

Parallel zu den sengenden Temperaturen von Mitte September erfolgte eine Umweltverschmutzung durch Ozon, so dass am 16. September 2020 die europäische Informationsschwelle (180 µg/m³ im Stundenwert) an 6 Messpunkten in Wallonien (Eupen, Vielsalm, Sinsin, Dourbes, Sainte-Ode und Offagne) überschritten wurde.

Überschreitungen der Informationsschwelle sind im September äußerst selten. So wurden in den letzten 30 Messjahren Überschreitungen lediglich im September 2003 (absolutes Rekordjahr, was das Ozon betrifft) verzeichnet. Diese erfolgten am 18. September 2003 in Eupen und am 20. September 2003 in Vielsalm. Die Überschreitungen vom 16. September 2020 sind daher nicht die letzten, die wir kennen. Außergewöhnlich ist jedoch die Anzahl der davon betroffenen Stationen.


Es wird geschätzt, dass zwischen 1 % und 2 % der wallonischen Bevölkerung Konzentrationen ausgesetzt waren, die die Informationsschwelle (180µg/m³ im Stundenwert) überschritten. Wir sind sehr weit von der Situation während der Hitzewelle im August 2020 entfernt, als (am 12.08.) bis zu 54 % der wallonischen Bevölkerung Konzentrationen ausgesetzt waren, die die Informationsschwelle überschritten.


In diesem Zusammenhang veröffentlichte Sciensano (am 04.09.2020) eine Mitteilung zum Anstieg der Übersterblichkeit während der Hitzewelle im August 2020. Diese Mitteilung ist auf der Website von Sciensano.be verfügbar.