Beschreibung
Die Verschmutzung durch Fluoride kann viele Formen annehmen. Die als Luftschadstoff am besten bekannte Fluoridverbindung ist Flusssäure (HF), weniger häufig denken wir allerdings an Alkali-, Erdalkali- oder Metallfluoride, einfache oder doppelte Fluoride. Es muss unterstrichen werden, dass neben gasförmigen Freisetzungen (SiF4, H2SiF6…), eine Partikelverschmutzung durch Fluoride mit äußerst variabler Größe der Verbindungen besteht.
Quelle der Verschmutzung
In der Atmosphäre vorhandene fluorierte Elemente können natürlichen Ursprungs sein, beispielsweise bei Vulkanausbrüchen; sie treten jedoch häufiger in unmittelbarer Nähe bestimmter Industrien auf:
- Die Aluminiumindustrie. Diese Industrie benötigt den Einsatz von Kryolith (AlF3 - 3 NaF), eines Schmelzmittels, das fluorierte Emissionen erzeugt.
- Die tonverarbeitenden Industrien (Zementfabriken, Fliesenfabriken, Ziegeleien, Keramikfabriken und Fabriken für feuerfeste Produkte). Ton enthält im Allgemeinen 0,03 bis 0,09 % Fluor, das teilweise beim Brennen des Tons freigesetzt werden kann.
- Die Phosphorsäure- und Phosphatindustrie, die natürliche Phosphate verarbeiten, die bis zu 5 % Fluor enthalten können.
- Die Stahlindustrie, Glashütten und bestimmte Fabriken der Metallveredelung. Diese Industrien sind Quellen der Verschmutzung durch Fluoride, jedoch häufig in vernachlässigbaren Mengen, entweder absolut oder verglichen mit einem anderen gleichzeitig ausgestoßenen Schadstoff wie Schwefeldioxid.
- Die Verbrennung von Kohle und bestimmter Heizöle, zwei Brennstoffe, die Fluor enthalten. Angesichts der großen Mengen an Brennstoffen, die manchmal in einer Anlage verbrannt werden, ist diese Emissionsquelle keineswegs vernachlässigbar.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Fluoride sind in schwachen Dosen zwar für das Leben nützlich, können in höheren Konzentrationen jedoch toxisch sein und die als Fluorose bekannte Erkrankung verursachen, die Zähne und Knochen schädigt. Diese Toxizität beruht auf der Fähigkeit von Fluorionen, mit Calcium und Magnesium Komplexe zu bilden, wodurch verschiedene Gleichgewichte des Stoffwechsels gestört werden. Fluor kann auch Auswirkungen auf Nieren, Nerven und Muskeln haben.
Auswirkung auf die Umwelt
Die Toxizität von Fluor erstreckt sich auch auf Pflanzen, die Schäden erleiden (Nekrose von Blättern, Blüten usw.) und ihr Wachstum beeinträchtigt sehen können. Bestimmte Pflanzen, wie zum Beispiel Weinreben, sind besonders anfällig und können bereits bei Konzentrationen, die viel niedriger sind als diejenigen, die sich auf die menschliche Gesundheit auswirken, Schaden erleiden.
Auch Tiere können von der Verschmutzung durch Fluoride betroffen werden. Pflanzenfresser können durch das Fressen kontaminierter Pflanzen Fluorid ansammeln und an Karies, Verfall von Knochen und Krallen, Haaren oder Hufen leiden. Bei Rindern oder Schafen wurde ein Rückgang der Milchproduktion gemeldet.
Schließlich bleiben auch anorganische Gegenstände nicht verschont: Korrosion von Metallen, angegriffene Fenster usw.
Die Lage in der Wallonie
Die Luftverschmutzung durch Fluorverbindungen ist eine Verschmutzung lokaler Natur in unmittelbarer Nähe bestimmter Quellen. In der Wallonie werden zwei Standorte ständig überwacht: Battice (Glasfasern) und Engis (Herstellung von Phosphaten).
In Battice sind die Fluoridkonzentrationen seit Jahren niedrig. In Engis wurde keine Verbesserung festgestellt; der Richtwert der Weltgesundheitsorganisation wird weiterhin überschritten.
Messmethode
Die Fluoride werden stichprobenartig auf Filtern (Erfassung der soliden Fraktion) entnommen, die mit Natriumformiat imprägniert sind (Erfassung der gasförmigen Fraktion). Zurück im Labor werden die Fluoride mit einer Lösung bekannter Fluorid- und Kaliumcitratkonzentrationen eluiert und anschließend mit einer speziellen Elektrode potentiometrisch analysiert.