Seit 2014 ist die Arbeitseinheit für Luftqualität beim ISSeP mit tragbaren Messinstrumenten ausgestattet, die sie zur Bestimmung der Konzentrationen von Ruß (auf Englisch Black Carbon, BC) und Feinstaub im Herzen unserer Städte und Dörfer auch an Bürger verleiht.
Diese Hochfrequenzmessungen ermöglichen es, die schwarzen Punkte hinsichtlich von Luftverschmutzung zeitlich und räumlich genau zu lokalisieren. Es ist jedoch eine große Anzahl von Wiederholungen erforderlich, um Schlussfolgerungen zu ziehen, die für eine allgemeine Situation und nicht nur für besondere Wetter- oder Verkehrsbedingungen repräsentativ sind.
Ein konkretes Projekt: ExTraCar
ExTraCar (Exposition, Trafic et Carbone noir – Exposition, Verkehr und Ruß) konzentriert sich auf den Ruß, die kohlenstoffhaltige und schwarz gefärbte Fraktion von Feinstaub, die durch unvollständige Verbrennung entsteht. An sich weist dieser Schadstoff hauptsächlich anthropogenen Ursprungs keine Toxizität auf, die größer ist als die der PM2.5 zusammen, er ist allerdings gewöhnlich Träger anderer, besonders toxischer Komponenten wie Schwermetalle oder polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als krebserregend eingestuft sind.
Da es dazu noch keine europäische Richtlinie gibt, verfügt das Netz der Überwachung der Luftqualität derzeit nur über drei BC-Messstellen in Wallonien, was weder ein genaues Bild der Konzentrationen in der gesamten Region noch die Identifizierung der problematischsten Zonen innerhalb einer Gemeinde ermöglicht. Im Rahmen dieser Studie haben wir an diesem zweiten Punkt gearbeitet, indem wir uns auf die Messung mit tragbaren Geräten, ihre kartografische Darstellung in großem Maßstab, ihre räumlich-zeitliche Repräsentativität und ihrer Modellierung mit dem zusätzlichen Ansatz der Exposition durch den Verkehr konzentriert haben.
Durch Messkampagnen mit sehr hoher räumlicher Auflösung entlang ausgesuchter Strecken im Herzen der Stadt Lüttich und von ihrer Peripherie bis in ihr Zentrum haben wir ein erstes Bild der typischen Konzentrationen in verschiedenen Zonen des Ballungsraums erstellt und die schwarzen Punkte lokalisiert. Danach haben wir durch Modellierung auf der Grundlage der Emissionen, meteorologischen Bedingungen, der Konfiguration der Gebäude und Messungen an festen Stationen die Konzentrationen in mehreren Zonen der Stadt geschätzt.
Zur Kalibrierung des Modells wurden wiederholte Messungen in mehrstündigen Experimenten verwendet, bei denen bis zu sechs Instrumentensätze gleichzeitig eingesetzt wurden. Eine Generalisierung des Systems der Modellierung hat es dann ermöglicht, auf der Ebene des Ballungsraums Lüttich ein vollständigeres Bild der zusätzlichen Konzentrationen von Ruß aufgrund des Verkehrs zu liefern.
Das ExTraCar-Projekt bietet eine IT-Lösung zur Bewertung der Auswirkungen des Verkehrs auf die Partikelverschmutzung der Luft, die durch die ad-hoc Bereitstellung von Eingabedaten, insbesondere zum Verkehr, auf jede wallonische Gemeinde zugeschnitten werden kann.
Dies ebnet den Weg für eine noch bessere Zusammenarbeit zwischen kommunalen und regionalen Behörden bei der Bewältigung des Problems der Qualität der Umgebungsluft.
Alle bisher erhobenen Daten werden derzeit für die zukünftige Verwendung auf dieser Website neu formatiert und über das kartografische Kachelmenü "Mobile Messungen" bereitgestellt werden.